Tour de Corse – viereinhalb Passagiere unerschütterlich trotz Einbruch 1 Kommentar


Zu viert gestartet zur Ile de Beauté, beklaut in Livorno, 700km innerhalb der Insel gehoppt, Gumpen erwandert, reichlich neue Strände entdeckt, Sturmflut entronnen und zu fünft heimgekehrt – das Resümee unseres Herbsturlaubes ist sehr durchwachsen.

Den Herbsturlaub starteten wir zu viert, denn Silke hatte in der Aktivpraxis zu tun. Sie flog erst eine Woche später zu uns nach Calvi. Unseren fünften Sitz haben wir die erste Woche zwar dabei gehabt, aber nie benutzt. Rückwärts eingebaut diente er sogar als Schlummerkopfstütze und wurde auch nachts selten in den Fond versetzt. Die 1200km Anreise war für den Revo4Five kein Problem: mit Zwischenübernachtung hinterm Gotthardt-Tunnel waren wir nachmittags in Livorno. Die Fähre fuhr erst einen Tag drauf.

Nur kurz parkten wir auf einem öffentlichen Parkplatz in Strandnähe. Unmittelbar neben uns saß ein deutscher LKW-Fahrer in seinem Autotransporter und las. Und dennoch reichte diese eine Stunde aus, einige Wertsachen völlig unbemerkt aus dem Revo zu entwenden. Die Diebe hebelten das Seitenfenster in der Schiebetür auf und stiegen durchs Fenster ins Auto. Strategisch wurden alle Staufächer geöffnet und gezielt Videokamera, Bargeld, Tablet etc. aufgestöbert. Dem ersten Schock und der polizeilichen Aufnahme folgt nun noch die Abwicklung über die LVM Teilkaskoversicherung und die Ammerländer Hausratversicherung. Welche Erlebnisse wir bei der Schadenserstattung erleben, was bei der Wahl der richtigen Versicherungen (Hausrat, Teilkasko, Diebstahl,…) zu beachten ist und welche Vorsichts- und Schutzmaßnahmen effektiv sind, werden wir in einem gesonderten Beitrag berichten. Mit welchen Sicherungsmechanismen können wir den Reisemobilspaß erhalten? Ausstiegsverbot ist keine Alternative. Bis dato waren wir in den vergangenen zwölf Jahren Europacamping (inkl. Italien) von Kriminalität verschont geblieben. Leichtsinn und übertriebene Unachtsamkeit können wir uns auch diesmal nicht vorwerfen lassen. Der Schaden am Fahrzeug war Gott sei dank so gering, dass wir nach provisorischer Reparatur unseren Urlaub fortsetzen konnten.

Korsika in der Nachsaison ist traumhaft und leer. Obwohl schon einige Campingplätze geschlossen sind, gibt es ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten – auch auf Park- und Strandplätzen. Die Wassertemperaturen erlauben das Baden im Meer. Gumpen sind zwar kälter, aber dank Neopren war die ganze Familie öfter drin. All unsere kommentierten Übernachtungsplätze finden sich hier:

  • Was gab es an Erfahrungen rund um das Familiencampen zu fünft.
    Ein Blogleser erklärte uns, durch Kombination eines  Fahrradträgers je an Hecktür und auf der Anhängerkupplung sogar fünf Räder mitnehmen zu können. Wir probierten es prompt in der Praxis aus. Foto siehe unten.
  • Apropos Fahrräder. Nur für Silke und Klaus haben wir stets Mountainbikes dabei. Die großen Kids leihen sich gelegentlich welche hinzu oder weichen auf Cityroller aus. Lediglich die nun Vierjährige begleitet uns auf einigen Radtouren. Aktuell benutzen wir dazu ein Trailerbike. Dieses findet zusammengeklappt im Heckstauraum Platz. Falls Ihr Interesse zeigt, so erläutern wir gerne in einem weiteren Beitrag welche Erfahrungen wir in den vergangenen Jahren mit dem Croozer Kid for 1, dem Chariot Cougar2 und unserem Trailerbike WeeRide gemacht haben. Aspekte wie Komfort, Camping-Packmaß, Sicherheit und Aufbauzeit werden wir aus dem reichlichen Erfahrungsschatz beleuchten.
  • Als Fehlkauf hat sich inzwischen die Markise Thule Omnistor mit Direktanbringung am H3-Hochdach erwiesen. Durch die Neigung nach oben, kann der vordere Teil der Markise kaum nach unten geneigt werden. Zudem ist bei Starkregen die Abdichtung regendurchlässig. Der aus den Nachrichten bekannten französischen Sturmflut sind wir auf Korsika nur knapp entgangen. Dennoch haben uns zwei heftige Regenschauer heimgesucht.
  • Abendsonne: Im Oktober ist es auch auf Korsika schon früh dunkel. Eine einfache Lampenfassung mit eingeschraubter 220Volt/60Watt-Birne unmittelbar oberhalb des Tisches dient uns fortan als Ersatzsonne. Den Strom stibitzen wir immer bei Bernd, da wir zu geizig für die Option „electricite“ sind. Alle Taschenlampen- und LED-Leuchten sind zum Lesen und Kartenspielen nicht lichtstark genug.

 

 


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Ein Gedanke zu “Tour de Corse – viereinhalb Passagiere unerschütterlich trotz Einbruch

  • Petra Guntram

    Hallo,
    das hier ist ein echt lesenswerter Blog. Neben der Technik (zugegeben, das interessiert mehr meinen Gatten) finde ich die familiären Erlebnisse zwischen den Zeilen und auch die in letzter Zeit sehr detaillierten Übernachtungsplatz-Koordinaten super. Es wäre sehr toll, wenn Ihr noch mehr zum Fahrradtransport Eurer Tochter schreibt. Ist ein Anhänger nicht ziemlich sperrig für den Urlaub? Welche Erfahrung habt Ihr mit der Beladung, dem Komfort, der Befestigung an einem (oder sogar beiden) Zugfahrzeugen gemacht? Sicherheit, Geländegängigkeit und Lasterfahrungen (wir wollen den Anhänger auch mal zum Einkaufen ohne unseren Camper nutzen) interessieren mich auch.
    Ich freue mich über einen Beitrag sehr.
    Herbstgrüße aus Berlin
    Petra